Die Teillegalisierung von Cannabis ab April 2024 hat zu vielen Diskussionen geführt. Einig sind sich aber alle Fachleute darüber, dass die Prävention verstärkt werden muss. Dafür bereitet Klasse2000 eine wichtige Basis - das zeigt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen: Jugendliche aus 9. Klassen, die in der Grundschule bei Klasse2000 mitgemacht haben, konsumieren seltener Cannabis als Gleichaltrige, die nicht bei dem Programm dabei waren. Das Spannende daran: bei Klasse2000 ist Cannabis gar kein Thema. Wie kann es also sein, dass das Programm in diesem Bereich eine Wirkung hat?

Klasse2000 wirkt!

Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen befragte 2016/17 Jugendliche aus 479 Klassen der 9. Jahrgangsstufe. Es wurde auch danach gefragt, wer in der Grundschule bei Klasse2000 mitgemacht hatte.

Dabei zeigte sich:

  • Jugendliche, die in der Grundschule an Klasse2000 teilgenommen hatten, konsumierten deutlich seltener Haschisch oder Marihuana als Jugendliche der Kontrollgruppe.
  • Jugendliche aus der Klasse2000-Gruppe weisen seltener einen besonders problematischen Konsum von Haschisch (mehrmals im Monat) auf.

 

Suchtvorbeugung mit Klasse2000

Klasse2000 begleitet Kinder von Klasse 1 bis 4 mit der Leitfrage: „Was kann ich tun, damit es mir gut geht und ich mich wohlfühle?“. Die Erfahrung und das Wissen, mit dem eigenen Handeln etwas Positives bewirken zu können, bestärkt die Schülerinnen und Schüler während ihrer gesamten Grundschulzeit.

Erst in der 4. Klasse werden konkrete Suchtmittel thematisiert. Dann geht es um Alkohol und Zigaretten, weil diese Suchtmittel im Alltag sehr präsent sind und Kinder und Jugendliche als erstes mit ihnen in Kontakt kommen. Über Cannabis wird dabei nicht gesprochen.

Dass Klasse2000 dennoch positive Effekte auf den Rückgang des Cannabiskonsums im Jugendalter hat, kann darauf zurückgeführt werden, dass das Programm die Lebenskompetenzen der Kinder stärkt. Dieser Ansatz hat die früher praktizierte „Abschreckungsmethode“ abgelöst und sich als bester Weg der Suchtprävention erwiesen.

 

Lebenskompetenzen machen Kinder stark

Lebenskompetenzen tragen dazu bei, schwierige Lebenssituationen ohne Suchtmittel und Gewalt bewältigen zu können.

Entscheidungen gut abwägen und Probleme lösen, kreativ und kritisch denken, mit anderen gut kommunizieren und Freundschaften pflegen, eigene Stärken und Schwächen kennen und sich in andere einfühlen können, Gefühle angemessen bewältigen und mit Stress umgehen – wer das kann,  ist fit fürs Leben.

In Krisen hilft es, sich entspannen zu können, sich bei anderen Hilfe und Unterstützung zu holen, über ein Problem nachdenken und verschiedene Handlungsoptionen abwägen zu können, bei Konflikten auch die Perspektive der anderen Person einnehmen zu können.

All das lernen und üben die Kinder mit Klasse2000 und erhöhen damit ihre Chancen, die Herausforderungen des Lebens gut meistern zu können. Da das Programm inzwischen rund 15%  aller Grundschulkinder bundesweit erreicht, leistet es einen nennenswerten Beitrag zur Suchtprävention.