"Nur wenn wir unseren Körper kennen und wissen, wie wunderbar er aufgebaut ist und funktioniert, können wir ihn auch schützen" - diese Einsicht stand für Univ.-Doz. Dr. med. Pál Bölcskei, Chefarzt der Lungenheilkunde am Klinikum Nürnberg, am Beginn seiner "Erfindung". In seinem Klinikalltag begegnete er täglich Menschen, die durch das Rauchen schwer erkrankt waren, Das motivierte ihn dazu, gemeinsam mit Expert:innen aus Medizin und Pädagogik ein Unterrichtsprogramm für Kinder zu entwickeln. Sein Ziel war es, dass Kinder frühzeitig, vor ihrem ersten Kontakt mit Alkohol oder Tabak, ihren Körper kennenlernen, soziale Kompetenzen entwickeln und erfahren, wie viel Spaß es macht, gesund zu leben. 

 

Der Zeitpunkt für die Entwicklung und Verbreitung eines Gesundheitsprogramms für Grundschulkinder war günstig. Das Thema "Gesundheitsförderung" war in den 80er Jahren durch die Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation WHO in das öffentliche Bewusstsein gelangt. Zunehmend setzte sich die Erkenntnis durch, dass die beste Prävention die Förderung von Gesundheits- und Lebenskompetenzen ist. Sie versetzt die Menschen in die Lage, die Herausforderungen des Alltags "gesund" zu bewältigen. "Mehr Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000" lautete das Motto einer WHO-Kampagne. So erhielt auch das Grundschulprogramm aus Nürnberg seinen Namen: Klasse2000.

 

Dr. Bölcskei hat sich viele Jahre als Initiator, Ideengeber, Multiplikator, Fundraiser und im Vorstand für Klasse2000 engagiert und war bis zu seinem Tod im Jahr 2020 Ehrenvorsitzender des Vereins.