Kindergesundheit in Deutschland

Bis zum Beginn der Coronapandemie im März 2020 zeigten Daten zur Kindergesundheit, dass es dem überwiegenden Teil der Kinder in Deutschland gesundheitlich gut bis sehr gut ging. Dennoch gab es auch schon vor 2020 besorgniserregende Tendenzen und besonders gefährdete Gruppen.

 

Dies war das Ergebnis des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS), der seit 2008 durch eine breite repräsentative Studie erstmals Informationslücken über den Gesundheitszustand der ca. 6,7 Millionen Kinder und Jugendlichen schließt.

• 51% der 11- bis 17-Jährigen haben schon einmal Alkohol getrunken. Bei 12,1% ist ein riskanter Alkoholkonsum festzustellen, und 7,0% praktizieren regelmäßiges Rauschtrinken

• 7,2% der 11- bis 17-Jährigen rauchen  • 15,4 % der Kinder und Jugendlichen von 3 bis 17 Jahren sind übergewichtig, und 5,9% davon leiden unter Adipositas.

• 16,9% aller Kinder und Jugendlichen von 3 bis 17 Jahren zeigen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten wie emotionale Probleme (z. B. Ängste) oder Verhaltensprobleme (z. B. Wutanfälle). 

• 8,4% der 12- bis 17-Jährigen haben computerspiel- oder internetbezogene Störungen.

 

Als besonders wichtiges Thema der Gesundheitsförderung identifizierte die KiGGS-Studie die „Verbreitung eines gesundheitsfördernden Lebensstils bei Eltern, Kindern und Lehrerinnen und Lehrern sowie Multiplikatoren im Freizeitbereich (Nichtrauchen, Umgang mit Alkohol, Ernährung, Bewegung und Stressregulation)“. Genau hier ist Klasse2000 aktiv. 

 

Die Coronapandemie hat großen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen, und es gibt deutliche Hinweise auf eine Verschlechterung der körperlichen und psychischen Gesundheit. Untersuchungen des Universitätsklinikums Eppendorf (COPSY-Studie) zu mehreren Zeitpunkten der Pandemie zeigen, dass viele Kinder deutlich belastet sind durch Bewegungsmangel, körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen, durch Ängste und Depressivität. Auch dies betrifft nicht alle Kinder gleichermaßen. Während schätzungsweise 2/3 der Kinder relativ gut durch die Pandemie kommen, sind Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien oder aus Familien mit Migrationshintergrund besonders stark von einer Zunahme psychischer Symptome und Einbußen der Lebensqualität betroffen.